Thomas Friese

deutscher Segler; Hochseesegler; Weltmeister in der Mumm-36-Klasse 1996 und 1997; WM-Zweiter in der Eintonner-Klasse 1993; Zweiter beim Admiral's Cup 1997

Erfolge/Funktion:

Weltmeister 1996, 1997

WM-Dritter 1995

* 5. August 1943

Internationales Sportarchiv 10/1999 vom 1. März 1999 (os)

Thomas Friese ist seit Mitte der siebziger Jahre eine der großen Reizfiguren in der deutschen Segelszene. Der Hamburger Geschäftsmann wurde zu einer Persönlichkeit, an der sich die Geister scheiden: Sahen die einen in ihm ein Genie, was seine Kreativität betrifft, "solange sie auf festem Boden steht", behaupteten andere, er entwickle psychopathische Züge, sobald er "nur einen Fuß an Deck einer seiner Yachten setze" (Yacht, 7/95). Unbestritten ist, daß Friese Erfolg hatte und Deutschlands Hochseesegler wieder in die Schlagzeilen brachte, obwohl er seine beiden WM-Titel in der Mumm-36-Klasse vor allem deshalb holen konnte, weil er internationale Klasseleute anheuerte.

Laufbahn

Schon kurz nach seinem Einstieg in die elitäre Branche der Hochseesegler fiel Thomas Friese unangenehm auf. Anläßlich seines ersten Antretens im Kampf um einen Platz im deutschen Admiral's-Cup-Team forderte er 1975 die Annullierung aller Qualifikationsrennen, weil alle Boote - außer natürlich seiner "Tina-i-Punkt" - falsch vermessen seien. Man überging diese Vorwürfe, "Unruhestifter Friese war indes als 'Nestbeschmutzer' ...